Interview with Günter Lucks

Title

Interview with Günter Lucks

Description

Günter Lucks (b. 1925) describes how he was forced to join the Hitler Youth in 1939, an event that caused a great deal of disturbance in a family of strong communist background. When his parents moved out because of his father’s job as aircraft engineer, he and his brother stayed with his aunt in Hamburg. There he was caught in the 27 July 1943 bombing, when ‘the term Firestorm was born’. Describes high capacity bombs and mentions incendiaries loaded with sticky substances and phosphorus; mentions the desperate but futile attempts to extinguish the flames in the attic of their house and recounts how his brother went off to search for their aunt, only to meet his death in the firestorm. Explains how he fled from the burning building and describes the time he spent in derelict air shelters, begging for bread; his search for his brother among the dead bodies and the encounter with a Wehrmacht search and rescue team which accused him of looting corpses. Narrates how he reached the university, where he received some food and a ticket to Czechoslovakia, where he eventually reunited with his parents. Mentions his mother’s trip back to Hamburg searching for his brother.

Date

1943-07-27

Temporal Coverage

Coverage

Language

Type

Format

00:08:23 audio recording

Rights

This content has been originally published on Memoro – Die Bank der Erinnerungen, which has kindly granted the International Bomber Command Centre Digital Archive a royalty-free permission to publish it as an audio track. To see it in its original video form and read the terms and conditions of use, please visit www.memoro.org and then click on the link to the German section. Please note that it was recorded by a third-party organisation which used technical specifications and operational protocols that may differ from those used by International Bomber Command Centre Digital Archive. It has been published here ‘as is’ and may contain inaccuracies or culturally inappropriate references that do not necessarily reflect the official policy or position of the University of Lincoln or the International Bomber Command Centre.

Contributor

Identifier

Memoro#15219

Transcription

GL: Mein Name ist Günter Lucks, ich bin geborener Hamburger, hab zuerst in St. Georg gewohnt, dann in Eilbek, [unclear], Hammerbrook, wo viele dann auch ausgebombt wurden. Ich hatte eine sehr schwere Kindheit insofern als meine Eltern sich irgendwann, als ich vier Jahre alt war, geschieden haben und ich komme aus einem kommunistisch geprägten Haushalt. Meine Familie waren alles mehr oder weniger Kommunisten, Rotfrontkämpfer, und ich wurde, weil ja dann auch die Nazizeit began, Hitlerjunge werden und da gab es natürlich schwere Diskrepanzen innerhalb der Familie. Als dann der Krieg begann 1939 war ja die Mitgliedschaft in der Hilterjugend auch Pflicht so das mein Vater mich hat anmelden müssen und ich war dann eben Hitlerjunge. Es begann, wie gesagt, der Kriech schon mit Bombardierungen in Hamburg, jahrelang vorher allerdings nicht ganz so heftig wie es dann schließlich 1943 im Juli war als die Operation Gomorrah, so nannten die Briten das über Hamburg hereinbrach, sieben Nächten waren jeweils sieben bis achthundert [unclear] Flugzeuge über Hamburg und haben den ganzen Osten Hamburgs [unclear] bombardiert. Ich war auch sehr betroffen davon denn meine Eltern waren nicht in Hamburg, sie sind evakuiert worden vorher schon weil mein Vater als Flugzeugkonstrukteur nach Tschechien ein neues Flugzeugwerk aufbauen musste, aber ich und mein etwas älterer Bruder wir waren schon in [unclear] nicht mitgefahren, unsere Tante in der Nähe wohnte, die hatte einen Gemüseladen, musste uns verpflegen, uns beaufsichtigen und desshalb waren wir beide alleine am [unclear] als am 27 Juli 1943 das Wort Feuersturm geboren wurde. Zum ersten Mal überhaupt ist ein derart heftiger Feuersturm durch die Strassen gefecht, es war auch teilweise bisschen etwas wetterbedingt so dass man kaum laufen konnte und ich sah auch als ich rausschaute aus dem Fenster wie die Leute sich klump [?] zu Boden fielen und verbrannten. Dann schlug es bei uns ein und wir, einige ältere Männer, mein Bruder und ich, wir liefen nach oben zum Dachboden, versuchten zu löschen was zu löschen war aber da war alles mit Holz verkleidet [unclear] auf den Dachböden Kohle und [unclear] so dass das Feuer gleich Nahrung hatte und wir, das war aussichtslos, wir konnten mit unseren Wassereimern [unclear] Feuerklatschen überhaupt nichts machen. Dann sind wir runtergelaufen wieder zwischen Eingangstür und Tür zum Treppenhaus war eine Zwischentreppe in der haben wir uns aufgehalten und hörten wie Treppengelände und Wohnungseinrichtungen [?] von oben runterfielen und polterten so dass die Gefahr bestand unser Haus jetzt zusammenbrechen würde. Aber inzwischen waren auch immer wieder neue Bomberwellen gekommen und haben ihre Ladung abgeschmissen, meisstens handelt es sich um [unclear] 50-cm lange Stabbrandbomben, seckskantih, die ihren Phosphor [unclear] und alles in Brand steckten. Hin und wieder auch mal einen sogennanten Block-Buster, wir nannten das damals Luftminen, die ganze Haüserblocks weggerissen. Dann sagte mein Bruder Hermann zu mir, ‘Du bleibst jetzt hier liegen, ich guck mal was mit Tante Olga is, ob sie Hilfe braucht’. Er lief raus und der Feuersog erfasste ihn, er wurde verbrannt. Und Ich habe nur noch eine Weile da gelegen aber es schien doch so dass ich raus musste, das Haus war schon am zusammenbrechen. Links und rechts stürtzten auch Haüser ein so dass ich auf die Strasse lief und mich sofort hinwarf den ein Feuersturm brannte über uns hinweg und eine alte Frau und ich wir konnten nur noch Luft bekommen in dem wir auf der Erde lagen, zwischen den Pflastersteinen etwas Luft einatmen konnten. Rochelnd und laufend sind wir dann zur [unclear]strasse gekommen, da war eine Schule die war intakt, vollbelegt mit bombengeschädigten, halb bekleidet, mit schweren Wunden, waren viele Familien dort und wir haben dann in einen Klassenzimmer die restliche Nacht verbracht und sahen über Ost-Hamburg das Flammenmeer, wie die Haüser alle zusammenstürzten. Am nächsten Tah hab ich, bin ich rausgelaufen um meinen Bruder zu suchen, teilweise fielen noch Mauerreste runter, es war schon brandgefällig da zu laufen über Trümmergeröll, und Steine und Leichen, überall wo man hingesehen hat und männlichaussehende Leichen habe ich umgedreht mit meinen Händen um zu schauen ob er dabei wäre aber er war nicht auffindbar. Dann kam ein Offizier von der Wehrmacht mit einen Bergungstrupp und forderte mich auf, er sagte zu mir er müsste mich eigentlich erschiessen was ich hier mache ist Leichenfutterung [?] und dann habe ich gesagt ‘machen sie dass doch, erschiessen sie mich doch, ich habe so wie so keine Lust mehr’. Und dann sagt er ‘nein, mein Jung hilf mir die Leichen zu bergen, wir haben ja ein Trupp’ und da habe ich, ‘nein dass kann ich nicht machen’, ich hatte, ich war schockiert und bin weggelaufen. Die restlichen Bomben [unclear] habe ich in Ruinenkellern gelebt und [unclear] hab Brot gebettelt und [unclear] und bin dann zur Universität nach Hamburg gegangen, dort hat man mir erzählt, die war intakt noch, gibt es Scheine und Bescheinigungen und auch Verpflegungen für Ausgebombte, und das hat man mir auch gegeben und man hatt mir eine Fahrkarte nach Tschechien gegeben mit einen Durchschein, den Tschechien war damals von Deutschland besetzt und da musste man einen Durchschein haben, den bekam ich, und eine [unclear]karte für sieben Tage mit Polnischer Verpflegung, was ich sonst lange nicht mehr gesehen hatte, Bohnen, Kaffee, Schockolade und was nicht alles drauf war, aber auch ein bisschen Fahrgeld und dann eine Fahrkarte, mit diesen Unterlagen bin ich dann nach Tschechien über Umwege. Es passierte [unclear] war sehr viel aber dass würde zu weit führen das alles zu schildern. Ich kam dann bei meinen Eltern an, sieh Vater, Mutter, und die frahten natürlich gleich nach meinem Bruder Hermann aber ich konnte keine Auskunft geben. Meine Mutter wollte dann nach Hamburh um Nachforschungen anzustellen aber sie musste auch noch wochenlang warten bis es ihr genemigt wurde. Sie fuhr dann nach Hamburh aber auch sie hatte nichts erreicht. Sie hatten ihr nur ein, noch ein Bezugsschein gegeben worauf dann bestätigt wurde dass ich total ausgebombt war mit einigen Bermerkungen das ich eine Wolldecke, ein Paar Strümpfe, Wäsche und das Notwendigste hier auf diesen Bezugsschein beziehen konnte.

Citation

“Interview with Günter Lucks,” IBCC Digital Archive, accessed March 29, 2024, https://ibccdigitalarchive.lincoln.ac.uk/omeka/collections/document/317.

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